Viren als Krankheitserreger begleiten uns bereits seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte. Neben Bakterien, Prionen und Pilzen sind sie einer der gefährlichsten Krankheitserreger. Sie sind lautlos und unsichtbar.

Das Leben der Viren

Viren sind sehr einfach aufgebaute Organismen. Sie setzen sich aus einigen Molekülen zusammen, die teilweise von einer Eiweißhülle umgeben sind. Viren dringen in menschliche, tierische oder pflanzliche Zellen ein und veranlassen diese, neue Viren zu bilden. In den meisten Fällen erkennt das Immunsystem solche Eindringlinge und vernichtet sie. Doch in manchen Fällen können sich die Viren ungehindert vermehren und verursachen dadurch verschiedene Krankheiten. Viren benötigen für ihre Vermehrung fremde Wirtszellen. Das unterscheidet sie auch von Bakterien, welche sich durch Zellteilung selbst replizieren.

Viren haben im Lauf der Evolution zahlreiche Veränderungen erfahren und passen sich immer wieder an neue Gegebenheiten an. Manche Viren verändern ständig ihre Oberflächenstruktur, um für Abwehrzellen des Immunsystems unsichtbar zu bleiben. Andere verharren oft jahrelang in Wirtszellen und verfügen über eine autoinhibitorische Replikation. Das heißt, diese Viren vermehren sich nicht schlagartig, sondern langsam und richten erst nach Jahren oder Jahrzehnten ernsthafte Schäden im Körper an. Zu diesen Viren zählen beispielsweise das HI-Virus oder der Erreger von Hepatitis C.

Krankheiten und Schutz

Die häufigsten Viren, die beim Menschen Krankheiten verursachen, sind Grippeviren, Rotaviren, Noroviren sowie einige Viren, die langfristig Krebs auslösen können. Das erste bekannte Virus dieser Gruppe ist das Papilloma-Virus, das für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sein kann.

Der Körper kann sich vor Viren teilweise selbst schützen. Viele Viruserkrankungen sorgen sogar für eine lebenslange Immunität, wenn man einmal davon betroffen war. Ansonsten bietet nur die Impfung einen ausreichenden Schutz vor bestimmten Viruserkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel die FSME-Impfung oder die Grippeimpfung. Allerdings schützt die Grippeimpfung nicht gegen alle Grippeviren, trägt jedoch wesentlich zu einem milderen Verlauf der Krankheit bei. Durch Impfstoffe konnten in der Menschheitsgeschichte bereits viele Krankheiten besiegt werden. Das berühmteste Beispiel dafür sind die Variolaviren als Erreger der Pocken.